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VAAM-Symposium 2023 zur Biologie der bakteriellen Naturstoffproduzenten

Forschende des HIPS veranstalten Symposium mit führenden internationalen Expert:innen auf ihrem Gebiet

Saarbrücken, 23. Oktober 2023 – Das diesjährige Symposium der VAAM-Fachgruppe „Biologie bakterieller Naturstoffproduzenten“ fand vom 20. bis 22. September in Saarbrücken statt. Organisiert wurde es von den HIPS-Gruppenleiter:innen Christine Beemelmanns, Julian Hegemann, Alexey Gurevich und Kenan Bozhüyük. Mit über 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Fachgruppentreffen sehr gut besucht.

Die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) veranstaltet jährlich ein Symposium an wechselnden Orten in Deutschland. Darüber hinaus veranstalten Fachgruppen Tagungen, die sich mit speziellen Themen befassen. Die Themen des diesjährigen Symposiums zu bakteriellen Naturstoffproduzenten reichten von mikrobieller Physiologie, Ökologie, Genomik und Metabolomik bis hin zu Naturstoffentdeckung und naturstoffbasierter Wirkstoffentwicklung. Alle Teilnehmer:innen haben ein besonderes Interesse an der Rolle, der Funktion und der Herkunft von Naturstoffen, die von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Mikroalgen produziert werden. Das Programm umfasste fünf Hauptvorträge von eingeladenen Referent:innen, zwei Themenvorträge, 25 ausgewählte Präsentationen von Promovierenden, Postdocs und Nachwuchsgruppenleiter:innen. Außerdem wurden während des dreitägigen Symposiums 76 wissenschaftliche Poster vorgestellt, von denen vier mit Posterpreisen ausgezeichnet wurden. Zusätzlich wurden zwei Vortragende mit einem Preis für die besten Präsentationen ausgezeichnet. Neben diesen herausragenden Leistungen vor Ort wurde der „Hendrik-Wolff-Preis für massenspektrometrische Methoden in der Mikrobiologie“ an Nadya Abbood verliehen. Der Preis wird jährlich auf der VAAM-Fachgruppentagung im Andenken an den Wissenschaftler Dr. Henrik Wolff übergeben.

Der erste Hauptvortrag wurde von Marnix Medema von der Universität Wageningen (Niederlande) gehalten. Medema stellte bioinformatische Werkzeuge zur Entschlüsselung der chemischen Sprache von Mikrobiomen vor. Joleen Masschelein von der KU Leuven (Belgien) hielt den zweiten Vortrag. Sie stellte ihre Arbeit über Zeamine vor, eine Gruppe von ungewöhnlichen Antibiotika mit langkettigen Polyaminen. Pierre Stallforth vom Leibniz-HKI in Jena gab einen Einblick in die Rolle von Naturstoffen bei Interaktionen zwischen Mikroorganismen sowie in seine Arbeiten zur Paläobiotechnologie. Der vierte Hauptredner, Barrie Wilkinson vom John Innes Centre in Norwich (Vereinigtes Königreich), stellte die Forschungsarbeiten seiner Gruppe über die Biosynthese und den Wirkmechanismus von Obafluorin, einem Hemmstoff der Threonyl-tRA-Synthetase, vor.

Daniel Petras von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen demonstrierte, wie Metabolomik zur Untersuchung der Funktionen von Molekülen in mikrobiellen Gemeinschaften eingesetzt werden kann, und Lena Barra von der Universität Konstanz zeigte, wie NAD als Baustein in der Biosynthese von Sekundärmetaboliten verwendet wird. Den Abschluss des Symposiums bildete ein Hauptvortrag von Helge Bode, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg, der Methoden zur Optimierung der heterologen Produktion von Naturstoffen vorstellte und zeigte, wie die NRPS-Maschinerie zur Herstellung neuer Peptidverbindungen umprogrammiert werden kann.


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