Saarbrücken, 24. August 2023 – Pharmazeuten, Mediziner, Biologen, Physiker und Ingenieure aus der ganzen Welt tagen vom 26. bis 30. August in Saarbrücken: Der 24. Kongress der Internationalen Gesellschaft für Aerosol-Medizin (ISAM) führt mehr als 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern auf dem Campus der Universität des Saarlandes zusammen. Fünf Tage lang werden sie sich über Erkrankungen der Atemwege – beispielsweise durch das Corona-Virus –, inhalative Arzneimittel und Gesundheitsrisiken durch Umweltaerosole austauschen.
„Ziel der Tagung ist es, uns über den aktuellen Stand der Technik in der Aerosol-Medizin auszutauschen. Auf dem Programm stehen über 50 Vorträge – zu medizinischen, pharmazeutischen, physikalischen und technischen Aspekten“, erläutert Claus-Michael Lehr. Der Professor für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie an der Universität des Saarlandes und Leiter der Abteilung „Drug Delivery“ am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) organisiert den diesjährigen Kongress gemeinsam mit Marc Schneider, Professor für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie, und Robert Bals, Direktor der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin am Universitätsklinikum in Homburg.
Nach mehrjähriger Corona-Pandemie und im Sinne der Forschung am HIPS bilden Infektionserkrankungen, und namentlich das Thema „Virusinfektionen und COVID“, einen Schwerpunkt des Saarbrücker Kongresses, zu dem auch der Virologe Christian Drosten erwartet wird. Ein weiteres zentrales Thema sind Zellkultur-Modelle als Alternative zum Tierversuch, insbesondere im Zusammenhang mit dem Transport von Arzneistoffen über biologische Barrieren (in diesem Fall die Lunge) und ihrer Verabreichung als inhalierbares Aerosol. Claus-Michael Lehr veranschaulicht: „Unsere innere Lungenoberfläche ist so groß wie ein Tennisplatz aber bloß ein Mikrometer (also ein tausendstel Millimeter) dick.“ Diese „Luft-Blut-Schranke“, die Krankheitserreger oder toxische Stoffe aus der Umwelt zurückhalten, aber inhalative Medikamente passieren lassen soll, ist einer der Forschungsschwerpunkte in Saarbrücken.
Am Kongress teilnehmen werden neben Pharmazeuten auch Atemwegs- und Intensivmediziner, Aerosolwissenschaftler, Inhalationstoxikologen und Medizintechniker. Die Fachleute kommen sowohl aus der akademischen Forschung, als auch – als Experten für Produktentwicklung und Zulassung – aus der Industrie. Im Rahmen einer Industrieausstellung informieren 21 Firmen über ihre aktuellen Technologien und Produkte. Ein großer Teil der Teilnehmer sind Nachwuchswissenschaftler, also Doktoranden und Postdocs.
Die ISAM – International Society for Aerosols in Medicine wurde 1973 gegründet; ihre Tagungen, die alle zwei Jahre an unterschiedlichen Orten auf der Welt stattfinden, gehören zu den weltweit größten Konferenzen über die Gesundheit der Atemwege und die inhalative Verabreichung von Arzneimitteln.
Die Saarbrücker ISAM-Konferenz findet vom 26. bis 30 August statt. Am ersten Veranstaltungstag, dem 26. August, werden Workshops angeboten, die die Grundlagen der Aerosol-Medizin vermitteln (u.a. Inhalationsmedizin und -toxikologie, Aerosol-Modellierung, Inhalatoren, Zellkulturmodelle). Die offizielle Tagungseröffnung findet am gleichen Tag ab 17 Uhr statt. Die Industrieausstellung ist an allen Konferenztagen geöffnet.
Link zur Konferenz: https://isam.org/page/2023-ISAM-Congress
Veranstaltungsort: Universität des Saarlandes, Campus Saarbrücken
Fragen beantworten:
Prof. Dr. Claus-Michael Lehr
Leiter der Abteilung Wirkstofftransport über Biologische Barrieren am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und
Universitätsprofessor für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie (UdS)
Tel.: +49 (0)681 98806-1000
E-Mail: claus-michael.lehr(at)helmholtz-hips.de
Prof. Dr. Marc Schneider
Universität des Saarlandes, Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie
Tel.: +49 (0)681 302-2438
E-Mail: Marc.Schneider(at)uni-saarland.de
Prof. Dr. Dr. Robert Bals
Direktor der Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin am Universitätsklinikum in Homburg
Tel.: +49 (0)6841 16-15051
E-Mail: robert.bals(at)uks.eu